Dienstag, 18. September 2012

Facebook!



Versprochen ist versprochen und trotz meines Aufrufes bei Facebook werde ich mich nun doch erst einmal dem angekündigten Thema widmen.

Wir leben mittlerweile in einer komischen, leicht vercheckten, Gesellschaft oder? Viele Menschen (vor allem zwischen 16 und 30) definieren sich über „Likes“, „Commis“ und „Posts“. Doch woran liegt dieses Phänomen? Was ist aus einem gesunden Selbstwertgefühl geworden? 

Ich habe „Freunde“ die posten jeden Tag ein Bild von sich. Warum? Braucht man diese Bestätigung, um morgens aus dem Haus zu gehen oder wollen diese Leute zeigen, dass sie es schaffen sich allein anzuziehen?

Ähnlich, wie die „Guten Morgen ich trinke Kaffe…hier einen rüberschieb“-Posts. Haben die Leute nicht innerhalb von 5 Minuten 17 Likes kommt die Frage: „seid Ihr noch nicht wach oder einfach nur müde?“ Mh vielleicht haben die Leute auch keine Lust darauf zu antworten?

Hier mal meine absoluten Top 3 der Schwachsinn-Posts:

1.      „Bello mein super Hund Du bist der Beste ich hoffe es geht Dir bald wieder besser!“

Das Tier kann natürlich auch eine Katze, ein Pferd oder ein Gürteltier sein… Ich verspreche hiermit, wenn eines der angesprochenen Haustiere antwortet werde ich etwas Saudummes tun.

2.      „R.I.P. Onkel, Oma, Opa, Tier, Schauspieler“

Ehm joa….was soll ich machen? Gefällt mir klicken? Ich finde es wirklich traurig, wenn jemand einen geliebten Menschen verliert, aber im Schnitt hat jeder deutsche Facebookuser 250 „Freunde“. Müssen die das alle wissen?? Was erwartet man von seinen Freunden?

3.      „Endlich Wochenende!“

Ja, richtig! Gott sei Dank hast Du das gepostet. Meine Herren sonst hätte ich wohlmöglich noch durchgearbeitet und vergessen mich zu betrinken. 

Aber ich bin gerne bei Facebook und denke dass das Ganze auch recht nützlich ist. Ich lese Nachrichten, beteilige mich an Diskussionen, führe eine Fanpage für meinen Fußballverein und wenn ich irgendwann einmal 30 Likes für einen Text bekomme erstelle ich auch eine Fanpage für „vercheckt“

Ein Leben ohne Facebook ist nicht mehr vorstellbar. Vor kurzem hat mich Facebook, aufgrund von Wartungsarbeiten, ausgesperrt und ich muss sagen dass ich leicht nervös wurde. Nicht sofort, aber nach 12 Stunden habe ich mich gefragt, was meine Freunde wohl machen. Klar man kann auch die „herkömmlichen“ Kommunikationsmittel nutzen, aber ich will nicht mit allen Kommunizieren, aber bei allen wissen, was Sie machen. Ihr hättet mich nach 18 Stunden sehen sollen...

Mit den wichtigsten Menschen versuche ich sogar manchmal ein Treffen zu organisieren. Sehr gerne dann auch über Facebook. Aber das Treffen findet dann außerhalb des sozialen Netzwerkes statt.

Phasenweise wusste ich gar nicht, was ich machen soll, denn ich gucke mind. Alle 4 Stunden bei Facebook rein, um zu sehen was so passiert ist, stupse einen Freund an (das machen wir seit 2 Jahren) oder poste was für meinen Fußballverein. Ja ich bin ein Junkie. Aber kein Exhibitionist, der alles von sich preisgibt und sich über Kommentare anderer definiert. 

Irgendwo bin ich auch ein eigenständiger Mensch, mit Eigenschaften, die nicht alle meine 258 Freunde kennen. Ich habe andere Dinge gemacht. Ich habe gelesen, ohne einen Kommentar in das Buch zu schreiben oder ein „Like“ zu setzen. Sieht auch komisch aus, wenn man einen Daumen in ein Buch malt… oder ich habe X-Box gespielt, aber offline. Ohne nervende Anfragen, ob ich nicht mal Diamond Dash oder Slotorama spielen möchte. Nein Man! Ich habe ganz „klassisch“ Fifa gespielt.

Fakt ist ein Leben ohne Facebook wird es nicht mehr geben und das Netzwerk wird immer weiter wachsen. Irgendwann müssen wir auf keine andere Seite mehr, weil alles über Facebook laufen wird.

Bringt uns das was? Ja ich glaube schon, denn es ist praktisch, aber vor allem Unternehmen werden davon partizipieren, denn der  Kunde ist sofort „greifbar“ und zu lesen, wie ein offenes Buch.  Ich sehe jetzt schon folgenden Eintrag vor mir:

„XY hat gerade eine Packung „Tampon-Supernova“ in der Drogerie bestellt“ – Max Mustermann und 47 Personen gefällt das!

Sogar die „Likes“ bringen den Unternehmen etwas, da sie sehen was uns interessiert. Auch wenn ich mich Frage, was ein „Like“ unter der Aussage „BIN ARBEITEN“ bringt. (Danke an den Verfasser dieses Posts, dass passte gerade wunderbar)

Wenn Du arbeiten bist, pack gefälligst Dein Handy weg, denn Dein Chef bezahlt Dich nicht fürs surfen bei Facebook und mich nicht für Blog-Einträge.

In diesem Sinne, bis bald und wenn ich nicht mind. 10 Likes bekomme bin ich echt geknickt oder seid Ihr nur zu müde?




Donnerstag, 6. September 2012

Onkelz Comeback



Uff eigentlich wollte ich als nächstes Thema mein Leben ohne Facebook niederschreiben, aber dann kam (lustiger weise DURCH Facebook) etwas dazwischen.

Das angebliche Onkelz Comeback 2013! ( https://www.facebook.com/onkelz.comeback.2013)
Mein erster Gedanke war der den viele haben „ Oh mein Gott“. Nun ich habe dann mal das Interview mit PE (ehemaliger Schlagzeuger der Band) gelesen und muss sagen noch alles ist sehr schwammig, aber was will man auch erwarten? 

Der Sänger in Therapie/ Haft, weil er einen schweren Unfall verursacht hat (Kevin), 2 Bandmitglieder die sich nicht ganz grün sind und mehr oder weniger Solo erfolgreich sind (Gonzo und Stephan / der W) und eben PE, der jetzt eigentlich erst mit  seiner Solokarriere startet.

Das war aber auch nur mein erster Gedanke. Mein 2. sah schon ganz anders aus: Alte Musik rausgekramt, angemacht und angefangen diesen Text zu schreiben.  Natürlich die Onkelz. Ja ich war bekennender Fan der Band und NEIN ich bin in keinster Weise ein Rassist. Leider wird man immer gleich so abgestempelt, wenn man zugibt dass man die Onkelz hört. Egal ob bei Fremden, Bekannten oder sogar auf der Arbeit, wobei es manche vielleicht nicht ganz ernst meinen.

Bis heute sind Jungs der rechten Szene zugeordnet, was totaler Schwachsinn ist, wenn man die Band reden hört. In den frühen 80igern gab es wohl mal ein Album, welches als rechtsnah bezeichnet werden darf. Leider ja, danach distanzierte man sich aber komplett davon. Die Reaktion der Mediengesellschaft? Null. Das macht ja keinen Spaß. Warum sollte man auch über etwas Positives berichten?

Mit dem Lied Deutschland im Herbst befand sich auf dem Album Weiß ein Titel, mit dem sich die Band gegen die rechtsextreme Szene und deren rassistische Übergriffe positionierte. Weidner äußerte sich dazu in der Zeitschrift Rock Hard:

„Die Vorfälle im letzten Jahr, Rostock, Mölln, und so weiter, sind an uns nicht spurlos vorbeigegangen. ‚Deutschland im Herbst‘ ist unsere Reaktion auf diese Ausschreitungen, und die Wortwahl zeigt deutlich, was wir davon halten: ‚Braune Scheiße‘, das sind diese Chaoten für mich, nicht mehr und nicht weniger.“ 

Es lässt nicht abstreiten das es zu Beginn der Bandgeschichte gute 3 Jahre gab, die man nicht verleugnen kann. Das ging bis ca. 1984! Die ersten richtigen öffentlichen Wahrnehmungen gab es aber erst 1986. Nur alte Sachen werden immer wieder rausgesucht. Was sich aber auch nicht leugnen lässt: Die Onkelz gehören zu den erfolgreichsten deutschen Bands aller Zeiten und das ohne großartig in der Presse genannt zu werden. 4 Alben waren Nr. 1 in Deutschland. Das erste davon war „Viva los Tioz“ 1998. Das Nachfolgealbum Ein böses Märchen… …aus tausend finsteren Nächten aus dem Jahr 2000 erreichte ebenfalls Platz 1 in den deutschen Albumcharts und wurde innerhalb der ersten 48 Stunden nach Verkaufsstart über 300.000 Mal verkauft. Nebenher wurden die Onkelz 3 Mal für einen ECHO nominiert. Alles weil es eine rechte Band ist? Armes Deutschland, wenn das dann auch noch unterstützt wird... ;)

Am 17. und 18. Juni 2005 fand das Abschiedskonzert am Lausitzring statt. Zum Konzert kamen neben den offiziell 120.000 Fans, die eine Eintrittskarte hatten, noch geschätzte 60.000 weitere Fans, die während der Konzerte auf den Campingplätzen verweilten. Das gaben die Band, der örtliche Konzertveranstalter und die Polizei bekannt.

Fazit: Es kann sein das die Band aus der Ruhepause zurückkehrt und sich nochmals der Konfrontation stellen wird. Einer Konfrontation mit einer Vergangenheit, die man nicht abstreiten kann und einer Vergangenheit, die aus 24 Jahren NICHT-rechter Bandgeschichte besteht. In der man die Massen in Deutschland spaltete und verschiedenen Generationen mit der eigenen Musik helfen konnte.
Jeder Fan wird ein Lied haben, welches ihn in irgendeiner Situation geholfen hat oder in dessen Text man sich wiederfindet:

Mir fallen spontan 2 ein:

„Hier sind die Onkelz“ & „Wir ham noch lange nicht genug“

In diesem Sinne warten wir mal ab was passiert.