Freitag, 24. Mai 2013

Wir stehen zusammen, wir fallen zusammen!


Liebe Leute,

in meinem letzten Eintrag bin ich ja sehr auf Freunde eingegangen, aber man darf seine Familie hier nicht vergessen. Ich denke zwar immer noch, dass meine Freunde wie meine Familie sind, aber es gibt in meinem Leben einen Menschen, der da besonders heraussticht,
Es ist mein Blog, also kann ich das auch einfach mal öffentlich schreiben und ich verspreche beim nächsten Mal wird es weniger melancholisch (wenn das hier das richtige Wort ist).

Ich bin kein Einzelkind und nein meine Geschwister sind nicht so vercheckt wie ich…wobei doch eigentlich schon… irgendwie merkt man daran, dass wir Geschwister sind. Früher haben alle gesagt mein Bruder und ich seien, wie Kain und Abel. Je älter wir wurden desto besser wurde es.

15 lange Jahre haben wir uns ein Zimmer geteilt. Aufgrund unseres Altersunterschieds von 5 Jahren kann man sich denken, dass es nicht immer einfach war. Böse Zungen behaupten, dass er wegen mir Softerotikfilme sehen musste und ich wegen ihm alle Kinderserien auf Super RTL kannte. Im Laufe der Jahre haben wir eine ganze Menge erlebt. Es war nicht immer Sonnenschein, aber wir waren zusammen und auch wenn er mich manchmal tierisch genervt hat war es schön zu wissen, dass da jemand ist. Geteiltes Leid kann eben doch halbes Leid sei.

Jetzt werden die ersten sagen, das sei ja alles normal unter Geschwistern. Naja nicht alles: Wir mussten einmal unser Zimmer aufräumen und der Arsch hat mir ein Metall-Kehrblech vor den Kopf gehauen. Warum wissen wir beide nicht mehr, aber seitdem schreibe ich gern.

Dann bin ich ausgezogen. Ich war 20 er 15. Er hatte sein eigenes Zimmer und doch wette ich, dass es komisch war das der große Bruder nicht mehr da war. Logischerweise wurde der Kontakt dann auch etwas weniger, denn ich genoss die neue Freiheit und er entdeckte die Discotheken und den Alkohol.
Und dann geschah etwas, was eigentlich bitter ist, aber uns das erste Mal richtig eng zusammengebracht hat. Wir wurden verlassen. Kurz nacheinander und waren füreinander da. In Gesprächen, indem wir uns ablenkten und den anderen aufbauten. Er verlor seinen 1. Job und ich schrieb die Bewerbungen mit ihm. Es war scheiße aber wir hatten uns.

Ich lernte, dass mein kleiner Bruder gar nicht mehr so klein ist und relativ gut im Leben steht.  Unser Vater sagte mal „Liebt euch ihr habt irgendwann nur noch euch!“ Er hat recht. Ich habe vor kurzem ein paar Tage bei ihm gewohnt. Back to the roots sozusagen. Es war….wie in der Jugendherberge und wir merkten mehr und mehr das wir eigentlich gute Brüder sind, die füreinander da sind.

Ich werde niemals bei Facebook posten "like wenn Du Deinen Bruder liebst!" Da weigere ich mich immer noch und denke er weiß das auch, wenn ich nicht darauf eingehe, wenn mich jemand auffordert "Teile dies wenn Deine Geschwister Dir wichtig sind. Meistens sind das auch Bilder mit den übelsten Kackbratzen...
Dennoch war er ein wenig geknickt, dass es beim letzten Mal mehr um Freunde ging und scheisse er hat recht, denn er ist auch einer der größten Fans und ich bin gespannt, wann er merkt das es um ihn geht.

Und um ihm zu zeigen, dass er der wichtigste Mensch für mich ist lass ich mir sein Geburtsdatum stechen. Mit dem Schriftzug Never Walk alone, denn mein Vater hat recht: Irgendwann haben wir nur noch uns. Ich liebe Dich kleiner Bruder.

Bis dahin,
DK

3 Kommentare:

  1. ne was süß =)
    15 jahre ein zimmer ist mies.. habt ihr da wirklich alles mit erlebt? :-D

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  2. Das nen ich mal ne liebes Erklärung an den Bruder. Was uns beweist... auch wenn man sich nicht immer scheinbar leiden kann, fließt doch das gleiche Blut durch den Adern und das Herz schlägt im selben Rhythmus. Dein Bruder kann stolz sein so einen Bruder zu haben. Lieben Gruß

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  3. Wie schön <3
    Sandra

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